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Landwirtschaft und Gesellschaft im Wandel

Landwirtschaft und Gesellschaft im Wandel

Foto: Bezirk Niederbayern, BäterFoto: Bezirk Niederbayern, Bäter

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Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich im Gespräch mit Vertretern des Bauernverbandes an der Landmaschinenschule Landshut-Schönbrunn

Landshut-Schönbrunn. Wie landwirtschaftliche Erzeugung trotz wachsender Herausforderungen erfolgreich in die Zukunft geführt werden kann, diskutierte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich mit Vertretern des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) an der Landmaschinenschule am Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn. Die Herausforderungen sind enorm und wachsen weiter, waren sich die Gesprächspartner einig: Klima- und Strukturwandel, Energiewende und Flächenmangel fordern landwirtschaftliche Betriebe und Politik. Um dies zu schultern, sei es entscheidend, dass auch die Bevölkerung nötige Veränderungen nachvollziehen kann und mitträgt. In diesem Punkt hat der niederbayerische BBV-Bezirkspräsident Hoffnung: Die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber der Landwirtschaft habe sich mit der Corona-Pandemie verbessert, meint Siegfried Jäger.

Sehr wichtig sei Transparenz in der Nahrungsmittelerzeugung, so Heinrich. Anderenfalls ginge die Verbindung zwischen Erzeugern und Verbrauchern verloren. Das wiederum führe dazu, dass alleine Negativ-Schlagzeilen die öffentliche Meinung prägen und positive Entwicklungen kaum mehr wahrgenommen werden. „Wir wollen nah an den Menschen sein und Impulse setzen“, betonte Heinrich. Viele Menschen hätten es bereits verstanden, dass ihr eigener Einfluss nicht unerheblich ist und entscheiden sich häufiger für regional erzeugte Lebensmittel. Dies stärke nicht nur die heimische Landwirtschaft, sondern reduziere auch den CO2-Fußabdruck – unabhängig davon, ob es sich um Erzeugnisse aus biologischem oder konventionellem Anbau handelt. Bei der Strategie „Regio 2030“ in bezirkseigenen Kantinen liege der Schwerpunkt auf regionalen Erzeugnissen. Bis 2030 sollen in den Liegenschaften des Bezirks Niederbayern mindestens 30 Prozent Lebensmittel aus der Region sowie 30 Prozent ökologische Erzeugnisse eingesetzt werden. Regionale Produkte hätten dabei Vorrang vor Bio-Ware. Bereits jetzt sei man dem anvisierten Ziel in einzelnen Kantinen sehr nahegekommen, sagte Heinrich.

Lebensmittel ökologisch verträglich in guter Qualität und ausreichender Menge zu produzieren und gleichzeitig die eigene Existenz zu sichern, sei angesichts der Herausforderungen nur mit profundem Fachwissen und zielgerichtetem Einsatz von Technik möglich, unterstrich der Leiter der Landmaschinenschule Christian Beckmann. Gerade auf diesen Gebieten liegt die Kernkompetenz der Schule – sowohl bei der Ausbildung junger Menschen als auch in der Erwachsenenbildung. Dazu Bezirkstagspräsident Heinrich: „Der Bezirk ist sich seiner Verantwortung bewusst und investiert laufend in das Agrarbildungszentrum und seine Bildungseinrichtungen. Wir sind bereit, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um im Bereich der Landwirtschaft bestens auszubilden.“ Dies begrenze sich nicht nur auf Ackerbau und Tierhaltung, sondern schließe die Energieerzeugung aus regenerativen Quellen ein.

Über das jüngste Projekt der Hochschule Landshut, an dem sich der Bezirk beteiligt, freut sich Georg Sachsenhauser, BBV-Kreisobmann Landshut: Vor rund vier Wochen fand der Spatenstich für „kleine Biogasanlagen aus textilen Materialien“ statt. Mit dem Betrieb der Demonstrationsanlage für kleinere und mittlere landwirtschaftliche Betriebe soll Anfang Juni auf dem Gelände des Agrarbildungszentrums begonnen werden. Sie soll die Kosten für Hofbiogasanlagen gegenüber konventionellen Anlagen in vergleichbarer Größe deutlich reduzieren. Ein weiterer Vorteil: Zur Energiegewinnung werden Reststoffe herangezogen also beispielsweise Jauche, Gülle und Festmist, was den Verbrauch von landwirtschaftlichen Flächen zum Anbau von Energiepflanzen schont. Agrarflächen seien begrenzt, daher sollten fruchtbare Äcker geschützt werden, so Christian Beckmann. „Die Nutzung landwirtschaftlicher Flächen zu anderen Zwecken wie etwa Neubauten muss begrenzt werden,“ ist Heinrich überzeugt. „In vielen Fällen ist es besser und letztendlich auch günstiger, Bestandsgebäude zu sanieren, statt neu zu bauen. Hinzukommt, dass unsere niederbayerische Kulturlandschaft nicht ihr Gesicht verlieren soll.“

Im Bild (v. l.): Georg Sachsenhauser, Kreisobmann BBV Landshut, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Angelika Graf, Kreisbäuerin Landshut, Claudia Erndl, niederbayerische Bezirksbäuerin, Siegfried Jäger, Bezirksvorsitzender BBV Niederbayern, Rosmarie Mattis, stv. Bezirksbäuerin, Sebastian Dickow, stv. Bezirkspräsident BBV Niederbayern, Peter Huber, BBV-Direktor, und Christian Beckmann, Leiter der Landmaschinenschule Landshut-Schönbrunn

Foto: Bezirk Niederbayern, Bäter

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