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Mehr Frauen in die Gremien

Mehr Frauen in die Gremien

Bildrechte: Marlene Schönberger

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Die Film- und Medienbranchen ist von echter Gleichstellung weit entfernt.

Beträgt der Gender Pay Gap in Deutschland durchschnittlich 18%, so liegt er in dieser Branche bei ca. 30%. Am Equal-Pay-Day, dieses Jahr der 7.März, hatten die Landshuter Grünen zu einer Diskussionsrunde mit MdB Marlene Schönberger, Florina Vilgertshofer, Kulturmanagerin und Direktkandidatin der Grünen für den Bezirkstag Oberbayern und Regisseurin Jutta Schön zur Situation von Frauen in der Film- und Medienbranche eingeladen. „Frauen werden schlechter bezahlt und sie sind deutliche weniger sichtbar“, erklärte Vilgertshofer, „denn die Führungspositionen werden selten mit Frauen besetzt und die dicken Budgets gehen an Männer, gerade im Filmbereich. „Die Beträge, die Frauen für Filmprojekte erhalten sind deutlich niedriger. Frauen bekommen nur 20% der Bundesfördermittel hat der Verein Pro Quote Film ermittelt. „Das sind Steuergelder und die gehören gerecht verteilt“, forderte Vilgertshofer.

Schwierig wird es für Frauen, wenn sie Kinder bekommen. Noch immer wird erwartet, dass Frauen den Großteil der Care-Arbeit leisten. „Bei den wechselnden Arbeitsorten und den sehr stark schwankenden Arbeitszeiten ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine noch größere Herausforderung“, berichtete Jutta Schön. In kreativen Berufen gebe es oft keine klassischen  „nine to five“ Arbeitszeiten. Sofern möglich, sollten Arbeitszeiten an die Öffnungszeiten von Betreuungseinrichtungen angepasst und viel mehr Betreuungsangebote eingerichtet werden, die über die Öffnungszeiten von 8:00 Uhr bis 17:00 Uhr hinaus gehen. Das käme auch sehr vielen anderen Berufsgruppen zugute.

Einig war sich die Diskussionsrunde in ihrer Forderung nach einer paritätischen Besetzung von Vergabegremien, Redaktionen, Filmförderinstitutionen, Rundfunkräten, Filmhochschulen und Festivaljurys und der paritätischen Vergabe von Fördermitteln. „Werden die Gremien weiblicher und diverser, verändert das auch die Inhalte, die Rollenangebote für Frauen werden vielfältiger und damit auch die Rollenvorbilder für Mädchen. Das ist ein enormer Gewinn für alle“, erläuterte Marlene Schönberger.

Regisseurin Schön zeigte sich zuversichtlich: „Wir Frauen müssen immer wieder übers Geld reden und Transparenz schaffen. Und wir müssen starke Nerzwerke knüpfen, die uns nach vorne bringen.“ 

Foto: Marlene Schönberger

Bildtext: Auf dem Foto v.l.n.r.: MdB Marlene Schönberger, Kulturmanagerin Florina Vilgertshofer, Stadträtin Hedwig Borgmann (Moderation) und Regisseurin Jutta Schön

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