Baukultur muss Balance zwischen Herkunft und Zukunft finden

Baukultur muss Balance zwischen Herkunft und Zukunft finden
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Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich spricht bei BDA-Architekturpreisverleihung „regioNO“

Landshut. Die bestehende Baukultur wertschätzen und dabei Ressourcen schonen, sich zugleich aber Neuem nicht verschließen. Mit dieser Botschaft wandte sich Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich in seiner Rede an Preisträger und Besucher der diesjährigen Verleihung des BDA-Regionalpreises Niederbayern-Oberpfalz „regiNO“ in Landshut. „Denn Baukultur hat in der heutigen Zeit viel mit Klimawandel und somit auch mit dem Erhalt der Schöpfung zu tun.“ Architektur könne das Alte bewahren, aber auch neue Wege beschreiten. „Die Balance zwischen Herkunft und Zukunft ist der Königsweg“, so Dr. Heinrich.

Bereits zum siebten Mal verleiht der BDA, der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten, seinen Regionalpreis Niederbayern-Oberpfalz „regiNO“ an verdiente Bauherren und Architekten. Durch das Herausstellen bemerkenswerter zeitgenössischer Architektur und guten Städtebaus in der Region wolle man den Dialog aller am Baugeschehen Beteiligten und Interessierten fördern, heißt es von Vereinsseite. Heuer würdigte die internationale Jury aus Fachleuten in Niederbayern die Neue Ortsmitte Baierbach und die Staatliche Dombauhütte Passau mit der Auszeichnung. Eine Anerkennung erhielt das Holzblockhaus „Gastgeb“ in Landshut. Lobend erwähnt wurde der Neubau an der Stadtmauer an der Landshuter Isarpromenade und das Pfarrheim in Bad Abbach. Der Preis wird in dreijährigem Turnus verliehen.

Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich: „Baukultur hat in der heutigen Zeit viel mit ressourcenschonendem Umgang, Klimawandel und somit auch mit dem Erhalt der Schöpfung zu tun. Das Denken in Kreisläufen bekommt in der Baukultur immer mehr Bedeutung.“ Es sei wichtig, die „graue Energie unserer Häuser“ zu berücksichtigen. „Jeder Ziegel, der schon einmal produziert wurde, muss nicht noch einmal hergestellt werden. Die Wertschätzung für das Material, aus dem wir Neues schaffen, führt automatisch zu einem sparsameren Denken, das gut für uns selbst, vor allem aber für unsere Umwelt ist.“

Dann verwies Dr. Heinrich auf den Denkmalpreis des Bezirks Niederbayern, der seit 2002 verliehen wird. „Mit unserem Denkmalpreis wollen auch wir einen Beitrag dazu leisten, dass Bauherren den Wert von bestehenden Gebäuden wahrnehmen und damit möglichst viele denkmalgeschützte Objekte in Niederbayern erhalten werden können.“ Doch auch bei neuen Projekten gelte: „Es macht Sinn, sich etwas von den früheren Generationen abzuschauen. Denn man sollte nicht nach aktueller Mode bauen, sondern in dem Bewusstsein, dass die Gebäude für Generationen bestehen bleiben.“

Es sei eines der zentralen Themen moderner Architektur, Umweltaspekte und Ästhetik miteinander zu verknüpfen. Dr. Heinrich weiter: „Es ist jedes Mal aufs Neue spannend, welche Bauten daraus in Niederbayern und der Oberpfalz entstanden sind. Solche Vorzeigeprojekte sind eine wichtige Orientierung für öffentliche Auftraggeber, denn sie sind es, die durch ihre eigenen Bauvorhaben auch eine Vorreiterrolle in der Region einnehmen können.“ Letztlich prägten alle Gebäude das Gesicht ihrer Heimat und „tragen dazu bei, dass in Niederbayern traditionelle Baukultur bewahrt, modern interpretiert und zum Wohle unserer Umwelt weiterentwickelt wird.“

Anlässlich der Preisverleihung öffnete auch die Ausstellung des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten am Freitag, 22. März, in der Heiliggeistkirche in Landshut ihre Türen. Interessierte können die darin ausgestellten Objekte noch bis zum 7. April betrachten. Der Eintritt ist frei.

Bild: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich verwies auch auf den Denkmalpreis des Bezirks Niederbayern. Damit wolle man einen Beitrag dazu leisten, dass möglichst viele denkmalgeschützte Objekte in Niederbayern erhalten werden.

Bildquelle: Peter Litvai

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