Margarethe Stadler, Herbert Schedlbauer und Karl Kienberger haben die höchste Auszeichnung des Landkreises erhalten
Drei Persönlichkeiten aus dem Landkreis Straubing-Bogen wurden in einer Feierstunde im Rahmen der Weihnachtssitzung des Kreistags am Montag mit der Josef-Schlicht-Medaille, der höchsten Auszeichnung des Landkreises, geehrt.
Margarethe Stadler (Mallersdorf-Pfaffenberg), Herbert Schedlbauer (Bogen) und Karl Kienberger (Rattiszell) sind die neuen Preisträger.
Margarethe Stadler war eine prägende Figur bei der Entwicklung der Landfrauen und hat sich große Verdienste um die Entwicklung und Bewahrung der bäuerlichen Kultur erworben. Sie wurde zur Ehrenkreisbäuerin ernannt und 2021 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Der Landfrauenchor und die traditionelle „Kiachl Bäckerei“ während des Gäubodenvolksfestes ragen aus dem vielfältigen Landfrauenengagement besonders hervor. Der Erlös aus dem Gäubodenvolksfest wird regelmäßig für verschiedenste soziale Zwecke gespendet.
Wallfahrt mit Maiandacht auf dem Bogenberg, Landfrauentag im Winter, Landfrauenfrühstück im Herbst, Projekt „Landfrauen machen Schule“, Kindertage auf den Höfen sind weitere herausragende Projekte an denen Margarethe Stadler entscheidenden Anteil hatte.
Herbert Schedlbauer ist ein selten gewordenes Vorbild für ehrenamtliche und qualitätsvolle Tätigkeit, ein „Aushängeschild“ des Landkreises und der Stadt Bogen. Man kennt ihn als Sänger, Chorleiter oder Dirigent, als Dichter und Referent sowie als Autor kulturgeschichtlicher Aufsätze.Als Museumspädagoge im Kreismuseum und als Kirchenführer in der Bogenberger Wallfahrtskirche begeisterst er seit vielen Jahren die Besucher, egal ob jung oder alt.Bei festlichen oder privaten Anlässen vertont er gekonnt poetische Texte zu Liedern – meist in mundartlichen Versen.Neben den vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten engagiert sich Herbert Schedlbauer schon seit vielen Jahren für die Pfingstkerzenwallfahrt der Holzkirchner auf dem Bogenberg mit interessanten Geschichten aus der Wallfahrtshistorie, Gebeten, gemeinsamen Gesängen und auch selbstverfassten Gedichten über die Wallfahrt und den „heiligen Berg Niederbayern“.
Der ehemalige Lehrer und Schulleiter Karl Kienberger genießt in der Gemeinde Rattiszell und Umgebung ein sehr hohes Ansehen. Bereits der Ernennung zum Heimatpfleger der Gemeinde Rattiszell war Karl Kienberger im Bereich der Heimatpflege, der Geschichte und des Brauchtums außerordentlich aktiv. Er ordnete und gestaltete die Archive der ehemaligen Gemeinden Haunkenzell und Rattiszell und gründete 2017 den „Förderverein zur Traditionspflege und Erhaltung der Flur- und Kulturdenkmäler“. Er organisierte die Erneuerung von Feldkreuzen im Rahmen der Dorferneuerung Haunkenzell und die Renovierung von Marienkapellen in Gschwellhof und Spormühl. Dank Deines Engagements wurden die Eiskelleranlage und der Eisweiher der ehemaligen Brauerei Baumgartner in Haunkenzell wiederhergestellt und die Kreuzwegstationen in der Pfarrkirche auf dem Pilgramsberg restauriert.
„Es sind dies außerordentlich verdiente Persönlichkeiten, die diese Auszeichnung mehr als verdient haben“, so Landrat Josef Laumer.
Die Josef-Schlicht-Medaille des Landkreises wird seit 1977 vergeben. Voraussetzung für die Verleihung ist, dass sich die auszuzeichnende Person oder Gruppe durch hervorragende Leistungen um Heimat, Kultur, Brauchtum und Geschichte des Landkreises besonders verdient gemacht hat und dass die betreffende Person allgemeines Ansehen genießt. Laut Satzung kann die Medaille an bis zu drei Persönlichkeiten jährlich, jedoch höchstens an 20 lebende Persönlichkeiten insgesamt verliehen werden. Über die Verleihung entscheidet der Kreistag in nicht-öffentlicher Sitzung mit einer Mehrheit von zwei Drittel der anwesenden Kreisräte. Die Entscheidungen zur Verleihung 2023 fielen allesamt einstimmig. Aktuell gibt es somit 13 lebende Preisträgerinnen und Preisträger, insgesamt wurden bisher 29 Persönlichkeiten oder Vereine mit der Schlicht-Medaille geehrt. Corona-bedingt waren dies die ersten Auszeichnungen seit 2019.
Foto: Die Geehrten: Herbert Schedlbauer, Margarethe Stadler und Karl Kienberger (von links) [Landratsamt Straubing-Bogen].