Sicherheitsgespräch zwischen Polizei und Landkreis Deggendorf

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DEGGENDORF. Am Montag, 03.04.2023, überreichte Niederbayerns Polizeipräsident Manfred Jahn und der Leiter des Sachgebiets für Kriminalitätsbekämpfung, Leitender Kriminaldirektor Paul Mader, zusammen mit den Vertretern der örtlichen Polizeidienststellen dem Deggendorfer Landrat Bernd Sibler den aktuellen Sicherheitsbericht 2022 des Polizeipräsidiums Niederbayern.

Anmerkung:

Aus Gründen einer aussagekräftigeren Darstellung werden die nachfolgenden Fallzahlen der jeweiligen Deliktsarten jeweils ohne ausländerrechtliche Verstöße (illegaler Grenzübertritt/Aufenthalt und Urkundendelikte) aufgeführt.

Allgemeine Kriminalitätslage

Bei der Gesamtkriminalität bestätigte sich die erwartete Zunahme für das Jahr 2022. Maßgeblicher Grund hierfür dürfte im Wesentlichen die Aufhebung der Einschränkungen in Zusammenhang mit der Coronapandemie sein. Im Vergleich zum Jahr 2021 mit 4.579 Delikten wurden für das Jahr 2022 5.322 Taten verzeichnet werden (+14,0%). Im Vergleich zum Jahr 2019 (5.054), dem Jahr vor der Pandemie-Jahr, stiegen die Gesamtdelikte um 5,0% an.

Der Anstieg zeigt sich auch in der Häufigkeitszahl (HZ). Sie gibt die Anzahl der erfassten Straftaten im Berichtsjahr, gerechnet auf 100.000 Einwohner, wieder und ist damit ein wichtiger Index für die Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung. Für den Landkreis Deggendorf beträgt die HZ für das Jahr 2022 4.416 (im Vorjahr 3.832). Im Vergleich zum Jahr 2019 (4.235) stieg die HZ lediglich um 181 Punkte an.

Von den im Berichtsjahr insgesamt erfassten Straftaten konnten 70,7% aufgeklärt werden. Damit liegt die Aufklärungsquote im Landkreis Deggendorf deutlich über dem bayerischen Wert von 64,4%.

Gewalt- und Straßenkriminalität sowie Diebstahlsdelikte

Unter den Begriff der Gewaltkriminalität fallen unter anderem Delikte wie gefährliche und schwere Körperverletzung oder auch Raubdelikte. In diesem Bereich konnte erfreulicherweise ein Rückgang um 25 auf 175 Delikte im Vergleich zum Jahr 2019 festgestellt werden, ebenso zum Jahr 2020 (188 Delikte). Lediglich im Jahr 2021 konnten weniger Fälle (121) registriert werden.

Die Fallzahlen im Bereich der Straßenkriminalität, unter der alle Delikte zusammengefasst werden, die ausschließlich oder überwiegend auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen begangen werden, steigen sowohl im Vergleich zum Jahr 2021 (648) als auch zum Jahr 2019 (824) an. Insgesamt mussten 915 Delikte verzeichnet werden.

„Mit Blick auf diese Statistik steht die Sicherheit im öffentlichen Raum weiterhin im besonderen Fokus der polizeilichen Arbeit im Landkreis Deggendorf,“ so Polizeipräsident Manfred Jahn.

Mit 1.553 Straftaten im Bereich der Diebstahlkriminalität musste ebenso sowohl im Vergleich zum Jahr 2021 (1.035) als auch zum Jahr 2019 (1.319) ein Anstieg registriert werden. 

Erfreulicherweise konnten die Fallzahlen im Bereich der Wohnungseinbrüche auf dem niedrigen Niveau der Jahre 2021 (20) und 2020 (23) gehalten werden. Mit 21 erfassten Einbrüchen konnten die Delikte im Vergleich zum Jahr 2019 (38) sogar um fast die Hälfte reduziert werden.

„Auch wenn die Statistik ein niedriges Niveau im Bereich der Wohnungseinbrüche verzeichnet, stellt dennoch jede einzelne Tat eine erhebliche Verletzung der Privatsphäre dar. Daher bleibt die konsequente Bekämpfung dieser Delikte weiterhin ein Schwerpunkt unserer Arbeit,“ bilanziert Polizeipräsident Manfred Jahn.

Subjektive Sicherheit

Im Rahmen des Sicherheitsgesprächs betonte Polizeipräsident Jahn: „Neben der objektiven Sicherheitslage und der Verkehrssicherheit kommt dem Sicherheitsgefühl der Bevölkerung eine elementare Bedeutung für das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger zu.“

Aus diesem Grund haben sich die Polizeiinspektionen des Landkreises zum Ziel gesetzt, auch zukünftig durch Präsenz und Bürgernähe als kompetenter und verlässlicher Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.

Die enge Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden im Landkreis schaffe die Basis für ein hohes Maß an Sicherheit. Gemeinsam mit den Vertretern der örtlichen Polizeidienststellen bedankte sich Polizeipräsident Manfred Jahn deshalb für die hervorragende und kollegiale Zusammenarbeit mit dem Landkreis Deggendorf.

„Der engmaschige und ständige Austausch der Sicherheitsbehörden ist Grundlage für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger. Im Landkreis Deggendorf wird der laufende Kontakt gelebt. An der weiterhin sehr hohen Aufklärungsquote kann man erkennen, dass die Aufgabe den Behörden am Herzen liegt“, so der Landrat des Landkreises Deggendorf, Bernd Sibler.

Bildbeschreibung:

Von links nach rechts: Erster Polizeihauptkommissar Arno Bogner, Erster Polizeihauptkommissar Frank Schlenz, Polizeidirektor Markus Völkl, Leitender Kriminaldirektor Paul Mader, Landrat Bernd Sibler, Polizeipräsident Manfred Jahn und Erster Polizeihauptkommissar Elmar Kastl

Bildrechte: Landratsamt Deggendorf

04.04.2023 – Presse-Info Polizeiinspektion Deggendorf

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