STRAUBING. Am Montag, 27.03.2023, bekam Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr durch den niederbayerischen Polizeipräsidenten Manfred Jahn den Sicherheitsbericht 2022 des Polizeipräsidiums Niederbayern überreicht.
Anmerkung: Aus Gründen einer aussagekräftigeren Darstellung werden die nachfolgenden Fallzahlen jeweils ohne ausländerrechtliche Verstöße (illegaler Grenzübertritt/Aufenthalt und Urkundendelikte) angegeben.
Gesamtkriminalität, Häufigkeitszahl und Aufklärungsquote
Anlässlich des diesjährigen Sicherheitsgespräches haben Niederbayerns Polizeipräsident Manfred Jahn, Polizeivizepräsident Manfred Gigler, Leitender Kriminaldirektor Paul Mader, Leitende Kriminaldirektorin Annette Haberl und Polizeidirektor Josef Eckl den Sicherheitsbericht 2022 des Polizeipräsidiums Niederbayern dem Oberbürgermeister der Stadt Straubing, Markus Pannermayr, vorgestellt.
Der für das Jahr 2022 erwartete Anstieg der Gesamtstraftaten hat sich auch in der Stadt Straubing bestätigt. Maßgeblicher Grund hierfür dürfte im Wesentlichen die Aufhebung der Einschränkungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus sein. Wurden im Jahr 2021 noch 3.113 Delikte registriert, waren es im Jahr 2022 insgesamt 3.328 Fälle. Dennoch liegt dieser Wert unter dem Niveau des Vor-Pandemiejahres 2019 (3.452 Delikte).
Der Rückgang bei der Gesamtkriminalität im Vergleich zum Jahr 2019 spiegelt sich auch in der sogenannten Häufigkeitszahl (HZ) für die Stadt Straubing wider. Die Häufigkeitszahl ist ein wichtiger Index für die Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung. Sie ergibt sich aus den im Berichtsjahr erfassten Straftaten – gerechnet auf 100.000 Einwohner. Für die Stadt Straubing beträgt die HZ für das vergangene Jahr 6.954; dies entspricht einem Rückgang um 269 Straftaten (- 3,72 %) im Vergleich zu 2019. Die Häufigkeitszahl im Jahr 2021 hatte einen Wert von 6.538.
Die Aufklärungsquote sank im Berichtsjahr zwar leicht um 0,4 % auf 69,7 %. Im Vergleich zum Jahr 2019 (65,7 %) konnte sie allerdings um 4,0 % gesteigert werden und stellt damit, das Pandemiejahr 2021 ausgenommen, den höchsten Wert der letzten 10 Jahre dar. Mit dem aktuellen Wert liegt sie auch über dem bayernweiten Durchschnitt von 64,4%.
Leitender Kriminaldirektor Paul Mader, Leiter des Sachgebiets Kriminalitätsbekämpfung, gab danach einen Überblick zur Sicherheitslage der Stadt Straubing anhand verschiedener Kriminalitätsschwerpunkte.
Gewaltkriminalität
Unter dem Begriff der Gewaltkriminalität werden unter anderem sämtliche Straftaten gegen das Leben oder die körperliche Unversehrtheit, wie beispielsweise gefährliche und schwere Körperverletzungen, erfasst. Im vergangenen Jahr war im Bereich der Gewaltkriminalität ein Anstieg von 142 (2021) auf 153 Fälle zu verzeichnen. Im Jahr 2019 wurden 136 Delikte registriert.
Straßen- und Diebstahlkriminalität
Bei der Straßen- und Diebstahlskriminalität haben sich die Fallzahlen – sowohl im Vergleich zu 2019 als auch zum Durchschnittswert der letzten 10 Jahre – positiv entwickelt.
Die sog. Straßenkriminalität umfasst Delikte, die ausschließlich oder überwiegend auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen begangen werden. In diesem Bereich waren 675 Straftaten zu verzeichnen, gegenüber dem Jahr 2019 ein Rückgang um 75 Fälle (-10,0 %). Im Vorjahr 2021 wurden 528 Fälle registriert.
Die Diebstahlsdelikte sind im Vergleich zu 2019 (1.151) auf 1.038 Fälle in 2022 zurückgegangen (-9,8 %).
Damit liegen die Fallzahlen bei der Straßen- und Diebstahlskriminalität, ausgenommen der beiden Pandemiejahre 2021 und 2020, jeweils auf dem niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre.
Wohnungseinbruchsdiebstahlskriminalität
Die Wohnungseinbrüche haben sich im Berichtsjahr mit 11 Fällen in der Stadt Straubing im Vergleich zum Jahr 2019 (20 Delikte) nahezu halbiert. Dies bestätigt den niederbayernweit rückläufigen Trend der Gesamtfallzahlen. Diese bewegen sich im Berichtsjahr auf dem niedrigsten Wert der letzten 10 Jahre.
„Dennoch stellt jeder einzelne Wohnungseinbruch einen erheblichen Eingriff in das subjektive Sicherheitsgefühl dar. Nicht nur bei den Betroffenen, sondern bei vielen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Straubing. Daher bleibt die konsequente Bekämpfung dieser Einbrüche weiterhin ein Schwerpunkt unserer Arbeit,“ so Polizeipräsident Manfred Jahn.
Sicherheitsgefühl der Bevölkerung durch Präsenz und Bürgernähe weiterhin stärken
Polizeipräsident Manfred Jahn betonte im Rahmen des Sicherheitsgespräches, dass neben der objektiven Sicherheitslage dem Sicherheitsgefühl der Bevölkerung eine elementare Bedeutung für das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger zukommt:
„Aus diesem Grund haben wir es uns zum Ziel gesetzt, auch zukünftig durch Präsenz und Bürgernähe als kompetenter und verlässlicher Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.“
Die enge Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden und der Justiz schaffe die Basis für ein hohes Maß an Sicherheit, betonte der Polizeipräsident. Gemeinsam mit Polizeivizepräsident Manfred Gigler bedankte er sich zum Abschluss im Namen aller Polizeibeschäftigten für die hervorragende Zusammenarbeit mit der Stadt Straubing.
Oberbürgermeister Pannermayr erwiderte prompt: „Diesen Dank kann ich nur zurückgeben. Unsere Polizei leistet wirklich hervorragende Arbeit, sowohl im präventiven Bereich als auch bei der Kriminalitätsbekämpfung. Das spiegelt sich in den heute veröffentlichten Zahlen wider. Dabei werden die zu erfüllenden Aufgaben nicht leichter, sondern vielmehr anspruchsvoller und komplexer. Nach meinem Eindruck weiß auch die Bevölkerung in unserer Region dieses tägliche Engagement der Polizei für unsere Sicherheit sehr zu schätzen.“
Foto: Polizeiinspektion Straubing
Bildunterschrift: v.li.n.re.: LKD Paul Mader, PP Manfred Jahn, PD Josef Eckl, Oberbürgermeister Markus Pannermayr, Alfons Bielmaier, PVP Manfred Gigler, Dr. Rosa Strohmeier, LKDin Annette Haberl, Carolin Ippisch und Johannes Burgmayer