Die Kunst des Handwerks

Die Kunst des Handwerks
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Bezirksrätin Martina Hammerl und Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl besuchten die Landshuter Keramikschule

Landshut. Einzigartig in Deutschland und von überregionalem Renommee ist die Keramikschule in Landshut. Seit 150 Jahren bildet sie junge Menschen im Kunsthandwerk des Keramikers aus – ein guter Grund für Bezirksrätin Martina Hammerl und Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl sich bei Fachschulrektorin Dr. Veronika Märkl über die Schule zu informieren.

„Insgesamt sind es derzeit 120 Schülerinnen und Schüler aus aller Welt, die hier die Berufsschule, Berufsfachschule und Meisterschule besuchen“, erzählte Märkl. „Wir haben sogar eine Bewerbung aus Neuseeland.“ Wer sich bei der Schule bewirbt, werde zu einem praktischen Test eingeladen, bei dem er/sie sein/ihr Talent unter Beweis stellen kann. Leider könne man bei weitem nicht alle Bewerber aufnehmen, denn die staatliche Schule unter der Sachaufwandsträgerschaft der Stadt Landshut stoße an räumliche, personelle und monetäre Grenzen. „Als Vorsitzender des Kultur-, Jugend- und Sportausschusses des Bezirks Niederbayern kenne ich die Herausforderungen, denen sich kommunale Träger gegenübersehen und auch die der Kunst bzw. des Kunsthandwerks“, so Pröckl.

Tatsächlich würden die Herausforderungen derzeit sogar wachsen, denn das Keramiker-Handwerk sei energieintensiv und Einsparungen bei den größtenteils elektrisch betriebenen Brennöfen seien kaum möglich, so die Schulleiterin. „Pro Woche produzieren wir rund 10 Tonnen Keramikprodukte. Nur ein kleiner Teil geht in den alljährlichen Weihnachtsverkauf, das meiste wird wiederaufbereitet und erneut als Rohmaterial verwendet.“ Die Keramikschule verwende Material, das beinahe unbegrenzt wiederverwendet werden kann, im Gegensatz zu Ton für die Hobby-Töpferei.

Seit vier Jahren leitet Märkl die Schule. Sie selbst sei hier von 2003 bis 2006 Schülerin gewesen. Keramiker sei ein traditionsreicher Beruf, mittlerweile habe sich aber einiges verändert. „Uns ist es sehr wichtig, dass die Schüler Urheberrechte achten und eigene Ideen entwickeln. Das fordert und fördert ihre Kreativität“, so Märkl. Vor einigen Jahrzehnten sei der Beruf des Keramikers größtenteils Männern vorbehalten gewesen, heute würden überwiegend junge Frauen die Keramikschule besuchen. Auch High-Tech-Geräte wie Lasercutter und 3D-Drucker hätten inzwischen Einzug gehalten, was viele neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet.

„Wir freuen uns schon auf unsere Aktionen zum 150-jährigen Jubiläum, die ab Herbst starten. Dann können unsere Schüler zeigen, was traditionelle und moderne Keramik ausmacht“, erzählte die Schulleiterin im Ausstellungsraum des Hauses. „Die Erzeugnisse der Keramikschule sind ein heiß begehrtes Gut, nicht nur für die Landshuter Bürgerinnen und Bürger“, betonte Bezirksrätin Martina Hammerl. „Es ist eine Bereicherung, dass dieses tolle Kunsthandwerk in Landshut ausgebildet wird.“ Dazu der Bezirkstagsvizepräsident: „Ich bin beeindruckt von den kunstvollen Exponaten, der Kreativität der Schülerinnen und Schüler und vom hohen, internationalen Niveau, das hier gezeigt wird. Ich hoffe, dass die Keramikschule durch die Jubiläumsfeierlichkeiten noch mehr Aufmerksamkeit von der Öffentlichkeit und auch von der öffentlichen Hand bekommt.“

Bildunterschrift: Schulleiterin Dr. Veronika Märkl (li.) führte Bezirksrätin Martina Hammerl und Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl durch die Schule.

Foto: Bezirk Niederbayern, Bäter

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