„Ein Skandal“

"Ein Skandal“ GPA Landshut kritisiert geplante Krankenhausreform des Bundes
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GPA Landshut kritisiert geplante Krankenhausreform des Bundes

In deutlichen Worten kritisiert der Gesundheitspolitische Arbeitskreis der CSU (GPA) Landshut die von der Bundesregierung geplante Umstrukturierung der Krankenhauslandschaft. Die Folgen für die Region Landshut wären verheerend.

Geht es nach der aktuellen Bundesregierung, werden Krankenhäusern in Zukunft strikte Vorgaben gemacht, was sie behandeln dürfen – und was nicht. Gewachsene und funktionierende Strukturen würden dadurch zerstört, warnt GPA-Vorsitzende Petra Möllerfrerk, und der ländliche Raum geschwächt.

Auch die Zusammensetzung der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach berufenen Kommission prangert der GPA an: Die Kommission bestehe in erster Linie aus Ökonomen und Juristen. „Nur vier der 17 Mitglieder waren oder sind Ärzte“, moniert Prof. Dr. Johannes Schmidt, stellvertretender Vorsitzender des GPA-Kreisverbandes Landshut. Zudem seien die großen Fächer wie die Chirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Allgemeinmedizin gar nicht und die Innere Medizin lediglich in Form von Beatmungsmedizin in der Kommission vertreten gewesen.

Die vorgelegten Vorschläge hält Schmidt, der auch dem Vorstand der LAKUMED-Kliniken angehört, schlicht für einen „Skandal“. Er hoffe zwar, dass die Empfehlungen aus Berlin nicht komplett in dieser Form kommen. „Aber etwas wird kommen“, ist sich Schmidt sicher. Genauso sicher ist er, dass das, was kommen wir, „gar nicht funktionieren“ kann. Den drohenden Wegfall von kleineren Kliniken könnten die größeren Häuser gar nicht kompensieren. Auch in der Region Landshut wäre das nicht möglich. Ein einzelnes Krankenhaus könne die Patientenzahl gar nicht stemmen, unterstreicht Schmidt.

Für Petra Möllerfrerk ist klar: „Aufgrund der aktuellen Ereignisse muss man mehr denn je einen Klinikverbund in der Region vorantreiben“. Ein Klinikverbund sei die Chance für die Krankenhäuser in der Region, betont Möllerfrerk. Landtagsabgeordneter und GPA-Vorstandsmitglied Helmut Radlmeier bekräftigt: „Die gemeinsame, erfolgreiche Bewerbung von LAKUMED und Klinikum für den Medizincampus Niederbayern, die Umwandlung des Klinikums in ein Kommunalunternehmen sowie die Übernahme des Kinderkrankenhauses durch Stadt und Landkreis sind für mich alles Trittsteine in die richtige Richtung, nämlich einen Verbund zu gründen. Lauterbachs Kahlschlag verdeutlicht, dass man hier aufs Gas und nicht auf die Bremse drücken muss“.

Bildunterschrift: Der GPA Landshut, hier die Vorsitzende Petra Möllerfrerk, ihr Stellvertreter Prof. Dr. Johannes Schmidt, sowie Vorstandsmitglied und Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier üben deutliche Kritik an der geplanten Krankenhausreform der Bundesregierung.

Fotonachweis: GPA Landshut.

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