CSU im Landkreis Landshut bekräftigt Forderung zu einer begrenzten Laufzeitverlängerung von Isar 2
Am kommenden Samstag ist es soweit, die drei letzten verbliebenen Kernkraftwerke in Deutschland gehen vom Netz. Die Region Landshut ist davon maßgeblich betroffen, schließlich ist Isar II eines der leistungsstärksten Kernkraftwerke weltweit. „Nach 35 Jahren geht eine Ära zu Ende. Der noch voll funktionsfähige und extrem zuverlässige Reaktor Isar II geht endgültig vom Netz“, so CSU-Kreisvorsitzender Florian Oßner.
Er lud im Namen der gesamten CSU-Familie im Landkreis Landshut alle interessierten Bürger zur Veranstaltung „Energiewende ohne Kernkraft?“
nach Niederaichbach ein. Der energiepolitische Sprecher der CSU im Bundestag, Dr. Andreas Lenz, informierte als Hauptreferent über die Folgen des Atomausstiegs.
Dabei traf die CSU offensichtlich den Nerv, denn der Saal beim Kirchenwirt in Niederaichbach war bis auf den letzten Platz gefüllt, Stühle mussten sogar herbeigeschafft werden. Die zentrale Frage des Abends war, ob die Energieversorgung der Zukunft auch sichergesellt ist. MdB Lenz kritisierte hier die Regierungskoalition in Berlin scharf: „Die Ampel geht in ihren Modellen immer vom bestmöglichsten Szenario aus, um ihr ideologisches Vorgehen zu rechtfertigen“. Es könne allerdings durchaus Engpässe geben.
Lenz, selbst großer Verfechter der erneuerbaren Energien, mahnt hier vor Naivität und fordert für eine gesicherte Versorgung einen schnellen Ausbau von multiplen Technologien. Neben Wind- und Sonnenenergie, brauche man vor allem Speichertechnologien, wie den Wasserstoff. Hier lobte er das Engagement im Landkreis Landshut mit dem Wasserstoff Technologie- und Anwenderzentrum in Pfeffenhausen, welches einen elementaren Baustein in Sachen Forschung liefern wird.
Lob für Wasserstoffzentrum
Aktuell werden Kohlekraftwerke hochgefahren, um die Kernkraft in Deutschland zu beenden. „Die Kernkraft könnte einen wichtigen Beitrag für eine zuverlässige und vor allem nachhaltigere Versorgung leisten, viel Potential wird nun einfach verschwendet“, so der Energiepolitiker. Auch Oßner fordert hier Pragmatismus vor Ideologie, gerade im Hinblick auf den steigenden Strombedarf in Deutschland durch Elektromobilität, Wärmepumpen und fortschreitender Digitalisierung. Besonders kritisch werden die neusten Botschaften von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/ Die
Grünen) gesehen. Lenz berichtete, dass Habeck die Kernkraft in der Ukraine für gut und vor allem sicher befinde, während zeitgleich die deutschen Reaktoren ein großes Risiko laut ihm darstellten. Diese Doppelmoral zeige sich mittlerweile in vielen Bereichen und führe zu immer lauteren Streit innerhalb der Koalition aus SPD, Grüne und FDP, wusste Oßner zu berichten.
CSU für durchdachte Lösungen
Bei der abschließenden, lebendigen Diskussion offenbarte sich, dass auch die Anwesenden Menschen der Region die Abschaltung von Isar 2 skeptisch sehen.
Man forderte gar, dass Bayern im Alleingang Isar II weiterbetreiben soll.
Als „große Belastung für die Region“ bezeichnete Essenbachs Bürgermeister Dieter Neubauer (CSU) das Brennelemente-Zwischenlager Bella in Landkreis Landshut. Hier wurde von den Atomkraftgegner auf Zeit gespielt, sodass man nun faktisch ein Endlager vor der Haustür habe. „Am Ende tragen wir das Risiko und zahlen die Zeche, ohne dass ein demokratischer und an Fakten orientierter Entscheidungsprozess stattgefunden hat“, so Neubauer. Die beiden Bundespolitiker Oßner und Lenz versicherten den Anwesenden, dass die CSU weiterhin auf die Probleme hinweisen und von der aktuellen Regierung sinnvolle und durchdachte Lösungen einfordern wird. Am Ende lobten viele Beteiligte das gelungene Veranstaltungsformat.
Bildunterschrift: (v.l.n.r.) Niederaichbachs Bürgermeister Josef Klaus, Landtagslistenkandidatin Claudia Geilersdorfer, Essenbachs Bürgermeister Dieter Neubauer, Kreisvorsitzender Florian Oßner MdB, Bundestagsabgeordneter Dr. Andreas Lenz, Bezirksrätin Monika Maier und CSU-Ortsvorsitzender Thomas Ritzinger diskutierten mit vielen Besuchern im vollen Kirchenwirt, wie es ohne Kernkraft in Deutschland weiter geht.
Foto: Maria Rohrmeier