Jahresbilanz der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut 2022

Jahresbilanz der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut 2022
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  • „Endlich wieder ein relativ normales Feuerwehrjahr“
  • Einsatzzahl mit 1.359 leicht rückläufig
  • Einsatz- und Übungsdienst seit Frühsommer 2022 wieder fast normal
  • Zahl der Neuaufnahmen steigt erfreulicherweise weiter an
  • Vereinsaktivitäten, Vereinsleben und Stadtteilaktivitäten sind nach der Coronapandemie wieder gut in Fahrt gekommen.

Die Rückkehr in den feuerwehrtechnischen Alltag. Unter dieser Aussage kann man das Jahr 2022 der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut am besten zusammenfassen.

Nach rund 30 Monaten coronabedingter Pause mit nur relativ wenigen gemeinsamen Übungen und Anlässen konnte die Landshuter Feuerwehr ab Mai gesellschaftlich und übungstechnisch wieder in die Normalität zurückkehren. Als weitere positive Meldungen des Jahres 2022 stehen ein Rückgang der Einsatzzahlen und eine weitere Steigerung der aktiven Mannschaft zu buche. Negativ stechen die Steigerungen bei den Brandeinsätzen an Brandeinsätzen und Fehlalarmen sowie die erneuten Beleidigungen einiger Einsatzkräfte vor allem bei Absperrmaßnahmen nach Verkehrsunfällen heraus.

Mitgliederstand zum 31.12.2022

Die Zahl der Mitglieder im aktiven Feuerwehrdienst liegt zum 31. Dezember 2022 mit 406 (380 männlich, 26 weiblich) knapp über dem Vorjahresstand (385 – 364 m / 21 w). Die aktuelle Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr, die sich weiter großer Beliebtheit erfreut (Mitgliedsalter ab 14 Jahren), liegt bei 29 (Vorjahresstand 27). Der stetige Aufwärtstrend in der Zahl der aktiven Mitgliederinnen und Mitglieder hat sich damit glücklicherweise während Corona und auch jetzt nach Ende der allermeisten Sicherheitsmaßnahmen weiter fortgesetzt.

Der Gesamtmitgliederstand der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut e. V. liegt mit allen aktiven, passiven, fördernden und Ehrenmitgliedern (161) sowie mit den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr und dem Spielmannszug (38) bei 634 Mitgliederinnen und Mitgliedern.

Einsatz-, Übungs- und Wachzahlen

Die Einsatzzahlen waren im Jahr 2022 nach zuvor mehreren Jahren seigender Zahlen wieder rückläufig. Mit 1.359 Einsätzen ist die Gesamtzahl gegenüber dem vorangegangenen Jahr (2021: 1.571) gesunken (minus 13,5 Prozent).

Im Einzelnen musste die Landshuter Feuerwehr im abgelaufenen Jahr 518 Brandeinsätze (Vorjahr: 402; plus 28,9 Prozent), 760 Technische Hilfeleistungen (Vorjahr: 1054; minus 27,9 Prozent) und 81 sonstige Tätigkeiten (Vorjahr: 115; minus 29,6 Prozent) abarbeiten.

In den sonstigen Tätigkeiten sind 9 Erkundungseinsätze der Feuerwehrführung, 5 Alarme für die ebenfalls durchwegs von ehrenamtlichen Einsatzkräften der Landshuter Feuerwehr betreute Kreiseinsatzzentrale in der Hauptfeuerwache, 3 Einsätze des Katastrophenschutzzuges sowie 14 Einsätze der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung integriert.

In den Einsatzzahlen sind insgesamt 302 Fehlalarme (Vorjahr 231; plus 30,7 Prozent) inbegriffen. Die Fehlalarme resultieren zum allergrößten Teil aus automatisch ausgelösten Brandmeldeanlagen. Ebenso mit erfasst sind fälschlicherweise ausgelöste Rauchwarnmelder sowie einige Irrtümer respektive Falschwahrnehmungen der Meldenden.

Einsatzverteilung der Landshuter Feuerwehr im Jahr 2022

Bei den Fehlalarmen muss leider festgestellt werden, dass diese nach einem Rückgang in den letzten drei Jahren diesmal wieder signifikant angestiegen sind. Zu den Fehlalarmen durch automatische Brandmeldeanlagen weist die Feuerwehr an dieser Stelle nochmals auf die Sorgfaltspflicht aller Personen (Betreiber – Mitarbeiter – Handwerker – Besucher) im Wirkkreis von Brandmeldeanlagen hin. Bei vermeidbaren Auslöseursachen (Handwerksarbeiten, fehlende Informationsweitergabe, unsachgemäßer Umgang, usw.) werden die Einsätze durch die Feuerwehr in Rechnung gestellt.

Alles in allem leisteten die Landshuter Feuerwehrfrauen und -männer im vergangenen Jahr ehrenamtlich 13.420 Einsatzstunden (Vorjahr 17.810 – minus 24,6 Prozent). Dies entspricht rund 33 Einsatzstunden pro aktivem Feuerwehrmitglied.

Die Anzahl der Sicherheitswachen ist nach Lockerung der Coronamaßnahmen wieder auf ein übliches Maß gestiegen. Die Zahl der Sicherheitswachen ist von 81 im Jahr 2021 im vergangenen Jahr auf 148 im Jahr 2022 gestiegen. Die Zahl der geleisteten Wachstunden lag im vergangenen Jahr bei 2.465 (Vorjahr: 764). Dies entspricht im Durchschnitt 6 Wachstunden pro aktivem Feuerwehrmitglied.

Das gleiche wie bei den Wachen galt 2022 auch für die Übungen und Ausbildungen. Diese wurden mit Lockerung der Coronaregularien ab dem Frühsommer 2022 wieder massiv hochgefahren, was sich entsprechend auch bei der geleisteten Zahl an Übungsstunden (Lehrgangsstunden inklusive) bemerkbar gemacht hat. 2022 sind bei der Landshuter Feuerwehr daher mit 11.760 wieder knapp 25 Prozent mehr Übungsstunden angefallen als im Vorjahr (2021: 8.864).

An Lehrgängen wurden bei der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut 2022 ein Lehrgang für Atemschutzgeräteträger, ein Lehrgang für Träger von Chemikalienschutzanzügen, ein Lehrgang für Maschinisten von Lösch- und Gerätewägen sowie die modulare Truppausbildung (=Feuerwehrgrundausbildung) durchgeführt werden. Alle Lehrgänge konnten dabei durch eigene Ausbilder der Landshuter Feuerwehr organisiert und abgehalten werden. Dementsprechend waren hier keine Kosten für auswärtige Ausbilder bzw. Lehrgänge an den staatlichen Feuerwehrschulen in Bayern zu entrichten. Auch die Reisezeiten der Lehrgangsteilnehmer an andere Orte fielen damit weg.

Die Gesamtarbeitsstunden der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut liegen damit im Jahr 2022 zusammen bei 27.645 Stunden (Vorjahr 27.438). Damit hat eine Feuerwehrfrau bzw. ein Feuerwehrmann im Jahr 2022 im Schnitt gut 68,77 Stunden (Vorjahr: 71,24) ehrenamtlichen Dienst für die Allgemeinheit und damit für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Landshut und Umgebung geleistet.

Vereinsleben 2022

Das Vereinsleben konnte 2022 nach einem noch eher coronageprägten Winter und Frühjahr zum Frühsommer endlich wieder in Fahrt kommen. Die Florianifeier zu Ehren des Schutzpatrons der Einsatzkräfte Ende Mai 2022, zu dessen Anlass auch zwei Einsatzfahrzeuge gesegnet und offiziell in Dienst gestellt werden konnten, war das erste große Vereinshighlight seit der Weihnachtsfeier 2019. Kurze Zeit später stellten sich rund 30 Kameradinnen und Kameraden der Herausforderung „Landshut läuft“, die meisten davon bei tropischen Temperaturen in Einsatzkleidung. Einige ganz Verwegene waren sogar mit einem Atemschutzgerät auf dem Rücken unterwegs. Anfang Juni konnte dann auch erstmals seit 2019 wieder eine Dienst- und Mitgliederversammlung abgehalten werden. Aus Sicherheitsgründen wurde diese in die platzmäßig günstigere Sparkassenarena verlegt. Im Herbst konnte der Löschzug Siedlung dann endlich auch der Bevölkerung die neue Feuerwache im Rahmen eines Tages der offenen Türe präsentieren.

Im Oktober öffnete dann auch der LZ Stadt in der Hauptwache die Pforten für die interessierte Bevölkerung. Beide Tage wurden trotz des widrigen Wetters sehr gut angenommen.

Im Hebst folgte dann schließlich noch die turnusmäßige Neuwahl beim Spielmanns- und Fanfahrenzug. Gleich vier Landshuter Feuerwehrurgesteine und ehemalige Führungskräfte konnten im Jahr 2022 ihre runden Geburtstage feiern. Den Anfang machte im Mai Ehrenstadtbrandrat Elmar Schlittmaier mit seinem 80. Geburtstag. Es folgte im Juni der Ehrenvorsitzende Erich Hackl, der ebenfalls seinen 80. Geburtstag feiern konnte. Im Juli folgte dann die Geburtstagsfeier für Ehrenzugführer Max Nettinger (Löschzug Schönbrunn) ehe schließlich im Oktober der 75. Geburtstag von Ehrenzugführer Heinz Pell (LZ Hofberg) auf dem Programm stand.

Ausblick 2023

Auf Grund der bisher stabilen Coronalage stellt sich die Landshuter Feuerwehr für 2023 auf ein normales Feuerwehrjahr mit turnusmäßigen Übungen, Lehrgängen und natürlich auch kameradschaftlichen Anlässen ein. Nach dem erfolgten Baubeginn für die neue Feuerwache Hofberg und dem bisher guten Baufortschritt hoffen gerade die Einsatzkräfte des Löschzugs Hofberg, dass sie zum Ende des Jahres 2023 aus dem provisorischen Bau ausziehen und in die neue Feuerwache einziehen können. Auch die Arbeiten für die dann größere Atemschutzwerkstatt in der Hautfeuerwache gehen gut voran, so dass auch hier 2023 mit einem Ende der Arbeiten zu rechnen ist. Mit dem Umbau der Atemschutzwerkstatt gehen in der Hauptwache mit dem Auszug der Leitstelle auch weitere kleinere Umbau- und Umzugsarbeiten einher. Demnächst sollen jetzt auch die in Absprache mit der Stadtverwaltung und dem Oberbürgermeister aus Einsparungsgründen zurückgestellten bzw. zeitlich geschobenen Ausschreibungen für neue Fahrzeuge (Mannschaftstransporter, Tanklöschfahrzeug TLF 4000, Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20) veröffentlicht werden.

Als Hauptschwerpunkt 2023 steht natürlich auch bei der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut wie auch bei allen befreundeten Hilfsorganisationen die Landshuter Hochzeit im Fokus. Neben einer Vielzahl an Wachdiensten auf dem Festplatz, bei den einzelnen Veranstaltungen sowie auch als Bereitschaft an den einzelnen Feuerwachen, werden während der „LAHO“ auch die gesamte Alarm- und Einsatzplanung im Innenstadtbereich erweitert bzw. angepasst. Dazu, sowie auch zu dem bei der Landshuter Hochzeit wichtigen Thema Pferderettungen, laufen bereits seit letztem Jahr die internen Planungen sowie die Gespräche mit den Förderern, der Stadt Landshut und allen beteiligten
Hilfsorganisationen.

Freiwillige Feuerwehr der Stadt Landshut

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