ICE-Halt in Landshut könnte Fahrgastzahlen steigen lassen

ICE-Halt in Landshut könnte Fahrgastzahlen steigen lassen
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Landtagsabgeordnete Ruth Müller interpretiert steigende Fahrgastzahlen am Bahnhof Straubing

Ein ICE-Halt könnte Aufschwung für die Fahrgastzahlen am Bahnhof Landshut bedeuten. Zu diesem Ergebnis kommt Landtagsabgeordnete Ruth Müller (SPD) beim Blick auf die Entwicklung der Fahrgastzahlen der niederbayerischen Bahnhöfe.

Im September 2019 hielt erstmals ein ICE am Bahnhof Straubing. Müller zufolge sind die Ein- und Ausstiegszahlen am Bahnhof Straubing seit 2019 um elf Prozent gestiegen. Das geht aus der Statistik hervor, mit der das Verkehrsministerium auf eine schriftliche Anfrage Müllers geantwortet hat.

Einen Grund für die steigende Nachfrage sieht die Betreuungsabgeodnete für den Stimmkreis Straubing auch im ICE-Halt. Straubing ist einer der wenigen Bahnhöfe mit steigenden Fahrgastzahlen. Müller will die weitere Entwicklung im Blick behalten, weil die Zahlen für 2020, 2021 und teilweise auch 2022 wegen der Corona-Pandemie natürlich nur bedingt aussagekräftig sind. Vielerorts sind deshalb die Fahrgastzahlen auch rückläufig, aber nicht so in Straubing.

Die Auswirkungen des zusätzlichen ICE-Halts (um 5.57 Uhr), der seit 11. Dezember 20222 besteht, sind laut Müller noch gering. Die Fahrgastzahlen sind im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Jahr 2022 um 1,6 Prozent gestiegen. Die Zahlen für das zweite Quartal 2023 liegen noch nicht vor. Spannend zu sehen sein, wird dann auch, ob sich zusätzlich ein Effekt durch das Deutschlandticket ergibt. Eine Aussage ist frühestens möglich, wenn die Fahrgastzahlen für das zweite Quartal 2023 vorliegen, was Mitte des Jahres der Fall sein dürfte.

Müller sieht die Zahlen unter anderem als Bestätigung dafür, sich weiterhin für einen ICE-Halt in Landshut stark zu machen. Wie sie bei regelmäßigen Gesprächen mit der Bahn und im Austausch mit Oberbürgermeister Alexander Putz erfahren hat, hängt dieser allerdings noch von der Elektrifizierung der Strecke zwischen Regensburg und Hof ab. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass irgendwann ein ICE in Landshut hält. Bis Ende 2024 soll die Vorplanung des Bahnausbaus abgeschlossen sein. Gerade informiert die Bahn die Bürger mit so genannten Infomärkten über das Vorhaben. Mit Beginn der Bauarbeiten ist erst in den 2030er Jahren zu rechnen.

Parallel zu den Vorplanungen muss allerdings weiter an der Barrierefreiheit gearbeitet werden, fordert Müller. Dieser ist für einen ICE-Halt zwar nicht Voraussetzung, laut Müller aber allemal erstrebenswert. „Hier besteht auf alle Fälle Nachbesserungsbedarf“, betont Müller. Sie setzt sich schon lange für den barrierefreien Ausbau von Bahnhöfen ein, dies war im Jahr 2013 ein Versprechen des CSU-Ministerpräsidenten, dass Bayern 2023 barrierefrei sein solle. Am Bahnhof Landshut verfügen beispielsweise die Gleise 3 und 4 noch nicht über einen „stufenfreien Zugang“, die Bahn meint damit einen Aufzug, und für die Gleise 5 und 6 fehlt der taktile Weg für sehbeeinträchtige Reisende. Häufig werde laut Müller bemängelt, dass die Aufzüge ausgefallen sind und gehbehinderte Reisende vor Probleme stellen. Zum Leidwesen Müllers betrifft der unvollständige oder nicht vorhandene barrierefreie Ausbau in der Region nicht nur den Bahnhof in Landshut, sondern auch den in Neufahrn, von dem aus Müller selbst häufig zu Terminen zum Beispiel in Nürnberg losfährt. „Auch hier warten die Pendler bislang vergeblich auf Verbesserungen“, beklagt Müller.

Foto: Thomas Gärtner

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