Richtfest für das erste neue Bettenhaus am Klinikum Landshut
„Das Glas soll vor mir nun zerspringen, mit seinen Scherben Segen bringen“: Mit diesem feierlichen Richtspruch ist am Donnerstag das Richtfest des ersten neuen Bettenhauses am Klinikum eröffnet worden. Seit Sommer 2021 entsteht im Nordwesten des Klinikgeländes ein quaderförmiges Atriumhaus mit lichtdurchflutetem Innenhof – Ende 2024 sollen hier die ersten Patienten behandelt werden. Bis 2029 kommen außerdem noch zwei weitere Atriumhäuser dazu.
„Von den ersten Planungen sind bis heute rund acht Jahre vergangen. In dieser Zeit haben alle an dem Bau Beteiligten einen beeindruckenden, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter funktionellen und für die Patienten angenehmen Bau geschaffen“: So beschrieb es Vorstand Prof. Florian Löhe am Donnerstag beim Richtfest am Klinikum. Rund 300 Gäste feierten an diesem Tag einen Meilenstein des Großbauprojekts: den Abschluss der Rohbauarbeiten für das erste von drei neuen Bettenhäusern am Klinikum Landshut. „Damit ist ein erster Schritt getan und weitere Schritte folgen, damit das Klinikum eine moderne Ausstattung, mehr Service und bessere Abläufe bieten kann“, so Vorstand André Naumann am Donnerstag. Nach der Begrüßung hielt Bauleiter Ralph Schönebeck (Riedel Bau) den traditionellen Richtspruch ab, bevor die bunt geschmückte Richtkrone an der Fassade nach oben gezogen wurde.
Sieben Stockwerke, 222 Betten insgesamt und 37 Betten pro Station – das sind die Eckdaten zum ersten Neubau. Ein besonderes Highlight sind die großen Panoramafenster, die die Außenansicht bestimmen und die für ein lichtdurchflutetes Inneres sorgen. „Nächstes Jahr werden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Genuss kommen, ihre Arbeit in topmodernen, hellen Räumlichkeiten zu verrichten“, so Vorstand André Naumann. Einziehen werden hier Ende 2024 die beiden Tageskliniken Dialyse und Schmerztherapie sowie in den Bettenstationen vor allem die operativen Fachgebiete, also Viszeral- und Thoraxchirurgie, Urologie, Neurochirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie. Diese Bereiche erhalten Akzentfarben in drei verschiedenen, ruhigen Blautönen, während die Fassade Lichtgrau wird. Der Grüngürtel, der das Klinikum umgibt, soll um die Neubauten fortgeführt werden.
Die Konzeption des Neubaus sei anspruchsvoll gewesen, insbesondere, weil das Baufeld noch nicht frei war: So mussten weit vor der Grundsteinlegung die Großküche sowie die Energiezentrale verlagert werden. „Und alles ohne Einschränkung im Betrieb, was uns sehr gut gelungen ist“, so Prof. Löhe. Am Donnerstag dankte er allen Beteiligten, „die diese großartige Entwicklung des Klinikums möglich gemacht haben“, darunter dem Freistaat Bayern als Geldgeber der Fördermittel, der Stadt Landshut und seinen Vertretern in den verschiedenen Gremien sowie der Regierung von Niederbayern. Auch klinikintern stellt der Neubau einen organisatorischen Kraftakt dar, für den Prof. Löhe den beteiligten Mitarbeitern „für die unermüdliche Hilfe bei den Planungen“ dankte. „Ganz besonders danken möchte ich den ausführenden Firmen, die Großartiges geleistet haben und uns die Baustelle in unserem laufenden Klinikbetrieb so angenehm wie möglich gemacht haben“, so der Vorstand. Besonders hob er dabei das Architekturbüro Nickl und Partner sowie das Projektsteuerungsbüro Hitzler Ingenieure mit allen Fachplanern hervor.
Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek betonte: „Der Neubau der Bettenhäuser stellt für die Bürgerinnen und Bürger von Stadt und Region Landshut ein herausragendes Investitionsvorhaben dar. Der Freistaat ist dieser besonderen Bedeutung für den Gesundheitsstandort Landshut bewusst und unterstützt den Neubau des Bettentrakts aus Mitteln der staatlichen Krankenhausförderung. Auch der Folgebauabschnitt ist bereits zur Finanzierung eingeplant. Das Klinikum Landshut macht mit dem Bauvorhaben einen entscheidenden Schritt Richtung Zukunft. Denn klar ist: Unsere Krankenhäuser sind ein bedeutender Bestandteil der Daseinsvorsorge. Deshalb haben wir alleine in den vergangenen zehn Jahren über fünf Milliarden Euro für investive Maßnahmen an Krankenhäusern in Bayern bereitgestellt. Das zeigt einmal mehr: Der Freistaat ist stets ein verlässlicher Partner der Kliniken, wenn es um Investitionen geht.“
„Mit dem Neubau der Bettenhäuser sind die Weichen für eine gute Zukunft gestellt“, hob auch Oberbürgermeister Alexander Putz in seinem Grußwort hervor. Landshut als wachsende Stadt brauche eine gute Infrastruktur im Hinblick auf die Gesundheitsversorgung der Bürgerinnen und Bürger: „Die rege Bautätigkeit unseres Klinikums macht uns fit für die kommenden Jahre, nur so können wir den Anspruch erfüllen, unsere Patienten auf höchstem medizinischem Niveau zu versorgen.“ Ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung wie das Klinikum sei unverzichtbar zur Versorgung von Stadt und Region. „Bis dato befindet sich der Neubau im Zeitplan und auch die Kosten sind im Rahmen geblieben – was angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen nicht selbstverständlich ist“, so Putz abschließend.
„Die Modernisierung des Landshuter Klinikums ist für die Gesundheitsversorgung der Bürger in Stadt und Landkreis Landshut und darüber hinaus von zentraler Bedeutung“, betonte auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. „Solche regionalen Strukturen der Gesundheitsversorgung wollen wir weiter stärken, um die Bürger wohnortnah versorgen zu können. Auch für die Wirtschaft vor Ort ist diese Modernisierung wichtig. Hier entstehen sichere Arbeitsplätze für die unterschiedlichsten Qualifikationen – vom Chefarzt bis hin zum Krankenpfleger oder Koch. Gleichzeitig schafft der Krankenhausbetrieb neue Aufträge für die Unternehmen aus der Region. Ich bedanke mich bei allen beteiligen Firmen und Handwerkern für die sehr gute Arbeit.“
Musikalisch umrahmt wurde das Richtfest von den Businenbläsern der Landshuter Hochzeit.
So geht es weiter auf der Großbaustelle
Das erste neue Bettenhaus wird voraussichtlich Ende nächsten Jahres bezugsfertig. Nahtlos weiter geht es danach mit dem zweiten Bauabschnitt, in dem das zweite Bettenhaus entsteht. Ende 2024 soll es losgehen: In rund drei Jahren wird ein ebenfalls siebenstöckiges Gebäude errichtet. Im Rahmen des zweiten Bauabschnitts wird außerdem das bestehende Bettenhaus mit den c-Stationen abgerissen. Der Grundstein für das dritte und kleinste Bettenhaus (fünf Stockwerke) wird 2028 gelegt. 2029 soll das Großbauprojekt mit drei neuen Bettenhäusern abgeschlossen sein.
Daten und Fakten zum BA1 / 1. Bettenhaus
- Grundlagenplanung seit 2015
- Vorabmaßnahmen seit Ende 2018: Verlagerung Küche in die „Alte Wäscherei“, Verlagerung Energiezentrale, Abbruch Wirtschaftsgebäude
- Baubeginn für BA01 (Bettenhaus): Sommer 2021
- Geplante Fertigstellung: Ende 2024
- 222 Betten auf 7 Stockwerken
- quaderförmiges Atriumhaus mit großen Panoramafenstern und lichtdurchflutetem Innenhof
- 2-Bett-Zimmer als Standard, mit eigenem Bad
- Außenbereich: Erhalt des Grüngürtels um das Klinikum
- Kosten für den Bauabschnitt 1: ca. 92 Millionen Euro (aktueller Stand)
- Der Freistaat Bayern bezuschusst das Vorhaben mit 62 Mio. Euro (Stand 2018). Der finale Kostenzuschuss durch den Freistaat wird nach Abschluss des Bauvorhabens ermittelt.
- Bauabschnitt 2 und 3: Bau von zwei weiteren Bettenhäusern in den Folgejahren
Fotos:
An der Richtkrone: v.l. Vorstand André Naumann, Oberbürgermeister Alexander Putz, Gesundheitsminister Klaus Holetschek, MdL Helmut Radlmeier, stv. Ministerpräsident Hubert Aiwanger, Ralph Schönebeck (Bauleiter Riedel Bau), Vorstand Prof. Florian Löhe und Landrat Peter Dreier. Foto: Klinikum Landshut
Außenansicht: Das erste neue Bettenhaus wird mit dem zweiten Neubau direkt verbunden sein. Visualisierung: Nickl & Partner
Innenansicht: Die großen Panoramafenster in jedem Patientenzimmer schaffen einen Ausblick ins Grüne. Visualisierung: Nickl & Partner
Weitere Fotos: Klinikum Landshut