Lernen am „lebenden Objekt“

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Nach gut zwei Jahren der coronabedingten Einschränkungen ist das Interesse an Schulungen in Deutenkofen groß

Deutenkofen. Ein sehr positives Zwischenfazit zu den bisherigen Präsenzveranstaltungen des Lehr- und Beispielsbetriebs für Obstbau in Deutenkofen zog Betriebsleiter Hans Göding. Insgesamt nahmen mehrere hundert Personen an den Winterveranstaltungen der Einrichtung des Bezirks Niederbayern teil. Schwerpunktthemen waren Schnitt und Erziehung von Obstbäumen und Sträuchern, Veredelung, Unterlagen und Baumformen sowie Düngung und Bodenpflege. Zudem fand ein Vortrag zu mehr Biodiversität im Garten großen Anklang.

Nachdem in den letzten Jahren nur berufsrelevante Fortbildungen in Präsenz durchgeführt werden durften, freuten sich Göding und sein Team, dass dieses Jahr auch für Hobbygärtner wieder das bis 2019 übliche Kursprogramm stattfinden konnte. Die noch folgenden Veranstaltungen zu Veredelung, Sommerschnitt und Sortenbestimmung sind nahezu ausgebucht. „Das große Interesse zeigt uns, dass für unsere Lehrinhalte Schulungen in Präsenz doch sehr viel beliebter und geeigneter sind als digitaler Unterricht“, ist Göding überzeugt.

Als direkte Folge des Streuobstpaktes der Bayerischen Staatsregierung erfreut sich die Baumwartausbildung in Deutenkofen großer Nachfrage, sodass der Kurs 2024 bereits fast ausgebucht ist. Wie wichtig die Schulung im Sinne von Obstbau und Umweltschutz ist, betont Göding: „Der hehre Anspruch von Politik und Gesellschaft, die Förderung der Obstkultur und den Wert regional erzeugter Lebensmittel wieder mehr ins allgemeine Bewusstsein zu stellen, erfordert eine gründliche Bildung der Akteure. Nur mit frühzeitiger sorgfältiger Pflege haben die heute gepflanzten Obstbäume die Chance, in einigen Jahrzehnten zu ökologisch bereichernden Elementen unserer Kulturlandschaft zu werden.“

Auch der Verein der Deutenkofener ehemaligen Baumwarte e. V. wird dieses Jahr mit mehreren Fortbildungsveranstaltungen aktiv. Bei guter Witterung soll am 7. Mai das traditionelle Blütenfest stattfinden. Dabei bekommen Interessierte die Gelegenheit, den Betrieb mit seinem Obstlehrpfad zu besichtigen, die Obstbrennerei im Einsatz zu erleben und sich mit anderen Garten- und Obstliebhabern auszutauschen.

Bildunterschrift: Zur Baumwartausbildung werden nicht nur die betriebseigenen Anlagen in Deutenkofen genutzt, sondern auch über Jahrzehnte vernachlässigte Bäume auf anderen Geländen wie beispielsweise in der Golfanlage Oberlippach.

Foto: Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau Deutenkofen

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