Klinikverbund längst überfällig

„Klinikverbund längst überfällig“
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Abgeordneter Radlmeier sprach bei Frauenfrühstück über aktuelle Themen       

Landkreis/Eugenbach. Großer Beliebtheit erfreute sich wieder das Frauenfrühstück des Landtagsabgeordneten Helmut Radlmeier (CSU) in der Tafernwirtschaft Schwaiger in Eugenbach. Der Heimatabgeordnete sprach mit rund 60 Teilnehmerinnen aus Stadt und Landkreis über aktuelle politische Themen. Einhellige Unterstützung gab es für die Gründung eines Klinikverbundes.

Helmut Radlmeier verdeutlichte als Mitglied des Gesundheitsausschusses des Landtages, dass ihm die derzeitige geplante Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Sorge bereitet: „Diese Krankenhausreform wird zur Schließung kleiner Krankenhäuser führen“, rüttelte Radlmeier wach und betonte: „Wir in Bayern wollen genau das Gegenteil, nämlich eine flächendeckende medizinische Versorgung. Wir investieren deshalb seit Jahren kräftig in die bewährte Krankenhausstrukturen im ländlichen Raum“. Um dennoch für die Zukunft gut aufgestellt zu sein, „müssen wir in der Region so schnell wie möglich einen Klinikverbund gründen“, so Radlmeier.

Unterstützung für Verbund-Forderung

Er zählte die Vorteile eines Klinikverbundes auf: Steigerung der Qualität der medizinischen Versorgung, Einsparung von Doppelvorhaltungen und Nutzung von Synergien. Die aktuelle Situation zur Gründung eines Klinikverbundes sei so gut wie noch nie: LAKUMED und Klinikum seien Kommunalunternehmen, Stadt und Landkreis würden zudem die Trägerschaft über das Landshuter Kinderkrankenhaus übernehmen. „Gerade jetzt, wo die Zwänge aus Berlin massiv stärker werden, müssen wir zusammenarbeiten“, appellierte Radlmeier, der seit Jahren für einen Klinikverbund wirbt. Mit seiner Forderung traf der Abgeordnete den Nerv der Zuhörerinnen: Ein Klinikverbund sei schon längst überfällig, war die klare Rückmeldung.

Erfolgreiche Beispiele für die Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis gebe es gerade in der jüngsten Zeit, betonte Radlmeier. So etwa der von ihm initiierte gemeinsame Pflegestützpunkt, der ein voller Erfolg ist. „Vor einem Jahr ist der Pflegestützpunkt gestartet. Damit haben Pflegebedürftige und deren Angehörige zum ersten Mal eine zentrale, unabhängige und kompetente Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Pflege. Der Bedarf ist da: Schon über 1.000 Beratungsgespräche wurden durchgeführt“, berichtete Radlmeier. Für den Pflegestützunkt und die Initiative dazu gab es Lob von Teilnehmerinnen: Die Errichtung des Pflegestützpunktes sei eine sehr gute Sache mit klarem Mehrwert für die Bevölkerung.

Kritik an realitätsfremden Vorhaben

Kritik gab es dagegen für gleich mehrere Vorhaben der aktuellen Bundesregierung. Als „realitätsfremd“ betitelte Radlmeier die neuesten Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) neue Öl- und Gasheizungen ab 2024 zu verbieten. „Jede zweite Heizung in Deutschland ist eine Gasheizung und jeder Vierte heizt mit Öl. Wie soll das jetzt gehen? Und wer soll das alles bezahlen?“, waren Radlmeiers rhetorische Fragen. Dass auch Holz plötzlich nicht mehr als nachhaltig gelten solle, ist für Radlmeier unverständlich. Viele würden sich die Umsetzung der grünen Pläne nicht leisten können, so die Meinung des Publikums.

Zur Sprache kamen in der Runde auch lokale Anliegen, wie der Wunsch, das Stadttheater im Bernlochner-Komplex zu sanieren. Die Sanierung des Stadttheaters stehe nicht mehr in den Sternen, sondern sei endlich im Haushalt fest eingeplant, erläuterte Radlmeier. Der Freistaat übernehme weiterhin 75 Prozent der förderfähigen Kosten. Hinzu kommen eine von ihm angeregte Bundesförderung sowie Mittel aus dem Bereich Denkmalschutz. Vor Kurzem hatte sich zudem ein von ihm gestartetes breites Bündnis an den Bundestag gewandt, um Gelder aus einem weiteren Fördertopf zu erhalten. „Das Theater wird zurück an seinen angestammten Platz kommen“, so Radlmeier.

Bildunterschrift: Bei der diesjährigen Auflage seines Frauenfrühstücks sprachen der CSU-Landtagsabgeordnete Helmut Radlmeier und rund 60 Frauen aus Stadt und Landkreis über die Gründung eines Klinikverbundes, den Erfolg von Niederbayerns erstem Pflegestützpunkt und realitätsfremde Vorhaben der Bundesregierung.

Foto: René Spanier (Frei zur Verwendung bei Angabe der Quelle).

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