Liebe Landshuterinnen und Landshuter,
verehrte Menschen in unserer Region und Freunde der Stadt,
wenn wir das nun zu Ende gehende Jahr Revue passieren lassen, fällt auf, dass in den vergangenen Monaten viele Einrichtungen und Institutionen der Stadt, die unseren Alltag begleiten, Jubiläen feierten: zehn Jahre Kinderhaus Daimlerstraße, zehn Jahre Familienfest, 20 Jahre WEZ – Wertstoff- und Entsorgungszentrum, 25 Jahre Checkpoint Jugendzentrum in der Wolfgangsiedlung, 25 Jahre Sicherheitswacht, 40 Jahre Blasorchester der Städtischen Musikschule, 75 Jahre Stadtjugendring, 100 Jahre Caritas Ortverband, 150 Jahre Keramikschule, 200 Jahre Sparkasse Landshut. Das sind Einrichtungen, die zum Teil von hauptamtlich Angestellten getragen werden, an deren Wirken und langjähriger Entwicklung aber oft auch die ehrenamtliche Arbeit von Bürgerinnen und Bürger Anteil hatte und hat.
Es ist auch das Verdienst der städtischen Gesellschaft, dass die vielen Rädchen unserer Stadt ineinandergreifen und so unser Leben erleichtern und bereichern. Ich möchte nicht die Augen davor verschließen, dass es einiges gibt, dass verbesserungswürdig wäre. Aber vieles läuft auch, dank Ihrer Mithilfe, dank Ihrer Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und Zeit zu investieren, sehr gut. Dafür möchte ich Ihnen heute danken. In einer Welt, in der Individualität einen immer größeren Stellenwert hat, wird gemeinschaftliches Agieren nicht überflüssig, sondern es ist im Gegenteil wohltuend und nutzbringend. Dabei habe ich die größte Gemeinschaftsleistung in diesem Jahr noch nicht genannt: Die Landshuter Hochzeit, die vor allem durch das unglaubliche Engagement der rund 2500 Mitwirkenden gelungen ist. Einen großen Anteil hatten aber auch die vielen Landshuterinnen und Landshutern, die im Hintergrund dafür gesorgt haben, dass alle Veranstaltungen in diesen drei Wochen reibungslos und unbeschwert – ohne größere Unfälle stattfinden konnten. Und nicht zuletzt durch die freundliche Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft von Ihnen allen war es ein so großartiges, friedliches Fest, dessen Geist auch hunderttausende Besucher angesteckt und begeistert hat.
Sehr verehrte Damen und Herren,
Die Landshuter Hochzeit 1475 fand zu einer Zeitenwende vom Mittelalter zur Neuzeit statt. Wir leben heute ebenso in einer Zeit, in der sich vieles ändert und viele Gewissheiten plötzlich nicht mehr gültig sind. Im vergangenen Jahr hat uns der Ukraine-Krieg erschüttert. In diesem Jahr belastet er uns immer noch und es sind weitere Auseinandersetzungen dazu gekommen, wie aktuell der Krieg im Nahen Osten, als Konsequenz des schrecklichen Terroranschlages der Hamas in Israel.
Unsere Lebenswirklichkeit besteht im Großen und Kleinen auch oft aus Konflikten, Schwierigkeiten oder Veränderungen, die uns überfordern und die uns Sorgen machen. Aber wir Menschen können diesen destruktiven Kräften viel positive Energie entgegensetzen und wir tun dies auch. Die eben erwähnten Jubiläen zeigen, dass sie uns nicht davon abhalten, gemeinsam Dinge anzupacken und aufzubauen und dass in unserer Gesellschaft trotz aller Veränderungen Kontinuität durch gemeinschaftliches Handeln möglich ist.
Sehr geehrte Damen und Herren,
auch Christi Geburt ist eines der Ereignisse, dass Menschen weltweit seit über 2000 Jahren gemeinsam über alle Generationen und Grenzen hinweg feiern. Es ist ein Fest des Friedens – lassen Sie uns deshalb dieses Mal Weihnachten mit kleinen Gesten des Friedens begehen: aufeinander zugehen, einander zuhören, Raum für andere Meinungen lassen, gemeinsame Aktivitäten planen.
Weihnachten brachte nicht nur den Hirten vor 2000 Jahren Licht und Hoffnung, sondern auch uns heutigen Menschen des 21. Jahrhunderts, wo auch immer Sie sich befinden.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein schönes Fest, gesegnete Weihnachten und einen guten Start ins Jahr 2024.
Ihr Oberbürgermeister Alexander Putz
Foto: Stadt Landshut (Verwendung mit Quellenangabe honorarfrei möglich)