Zeitintensive Betreuung im Pflegeheim ist ein Erfolgsmodell      

Zeitintensive Betreuung im Pflegeheim ist ein Erfolgsmodell      
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Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier für Fortführung

Landshut. Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier (CSU) setzte sich dafür ein, dass der Hospizverein mit vier Pflegeheimen in der Region Landshut das Konzept „Zeitintensive Betreuung im Pflegeheim“ (ZiB) umsetzen konnten. Dabei werden geschulte Pflegekräfte für die intensive Betreuung von Bewohnern am Lebensende eingesetzt. Im Austausch mit den Projektbeteiligten wurde deutlich, dass ZiB ein echtes Erfolgsmodell ist.

Jedes der beteiligten Seniorenheime setzte zwei Pflegefachkräfte als „ZiB-Kräfte“ ein. Für diese Tätigkeit wurden sie zusätzlich zu ihrer Anstellung im Pflegeheim auf geringfügiger Basis beim Hospizverein Landshut angestellt. In dieser Zeit widmen sich die Pflegekräfte ausschließlich den Bedürfnissen schwerkranker Menschen und ihrer Angehörigen. Die ZiB-Kräfte sind durch Weiterbildungen für die Arbeit mit schwerkranken und sterbenden Menschen besonders qualifiziert.

Koordiniert vom Hospizverein Landshut, setzen das Projekt in der Region Landshut das Matthäusstift der Diakonie, das St.-Jodok-Stift, das St. Rita-Heim der Caritas und das AWO-Seniorenwohnheim um.

Unterstützung von Beginn an     

„Das ZiB ist eines meiner Herzens-Projekte. Ich bin der festen Überzeugung, dass es in die Regelversorgung muss. Denn ZiB ist absolut sinnvoll“, sagte Helmut Radlmeier, Mitglied des Landtagsausschusses für Gesundheit und Pflege, im Fachgespräch mit Vertretern des Hospizvereins und ZiB-Kräften. Anfang 2020 besuchte Radlmeier den Hospizverein Landshut in seinen neuen Räumen, um sich über dessen Arbeit zu informieren. „Damals wurde unter anderem das Projekt Zeitintensive Betreuung der Paula Kubitscheck-Vogel-Stiftung und dem Hospizverein Mühldorf präsentiert. Ich war sofort begeistert“, so Radlmeier. Der Abgeordnete stellte das Projekt im CSU-Arbeitskreis für Gesundheit und Pflege vor und warb für eine staatliche Unterstützung. Mit Erfolg: Der Freistaat stellte 200.000 Euro für den Start an weiteren Standorten zur Verfügung.

Stimmen aus der Praxis     

Die anwesenden ZiB-Kräfte berichteten aus der Praxis und machten deutlich, wie wichtig das Modell sei. Die ZiB-Stunden sähen sie nicht als zusätzliche Aufgaben, sondern aus Bereicherung im hektischen Pflegealltag. Den Pflegekräften bereite es viel Freude, sich die Zeit nehmen zu „dürfen“. Sie hätten das Gefühl, das tun zu können, wofür sie als Pflegekraft ausgebildet wurden. Die Bewohner wiederum würden die Zuwendung mit sehr viel Dankbarkeit annehmen. Und die Angehörigen würden ZiB als ein echtes Geschenk verstehen.  

Wunsch nach Palliativbeauftragten

Barbara Kollross vom Hospizverein Landshut resümierte: „Die ZiB-Kräfte agieren mit einer enormen Motivation und Berufsfreude. Ich hoffe deshalb sehr, dass das Projekt fortgeführt und auch auf andere Einrichtungen in Landshut ausgeweitet wird. Und vielleicht wird nach dem Projekt in jeder Einrichtung ein Palliativbeauftragter tätig sein“.

„Die palliative Versorgung im stationären Hospiz ist gut. Wir müssen sie aber übertragen auf die Seniorenheime“, so Kunibert Herzing, Vorsitzender des Hospizvereins. Mittlerweile stemmt der Hospizverein Landshut das Projekt aus eigenen Mitteln, was aber keine Dauerlösung sein könne. „ZiB muss in die Regelversorgung“, forderten Herzing und Radlmeier gemeinsam, „denn sie bringt einen echten Mehrwert für die Menschen“.

Einen solchen Mehrwert bringe auch der Pflegestützpunkt mit sich, wie Herzing vonseiten des Hospizvereins anfügte: „Wir sind froh, dass es den Pflegestützpunkt gibt!“. „In der Gesundheitspolitik geht es viel zu oft ums Geld und zu wenig um die Menschen. Projekte wie die zeitintensive Betreuung können das ändern. Sie müssen flächendeckend aufgebaut werden“, so Radlmeier.

Bildunterschrift:

CSU-Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier (2.v.r.) sprach mit (v.r.) Barbara Kollross und Kunibert Herzing vom Hospizverein Landshut und Pflegekräften über ihre Erfahrungen zum Projekt „Zeitintensive Betreuung im Pflegeheim“. Im Rahmen des Projekts kümmern sich Pflegekräfte intensiv um Bewohner an deren Lebensende.

Foto: René Spanier.

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