Update zur Hochwasserlage in der Stadt Landshut:

Hochwasserwarnung für die Stadt Landshut
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Isar-Pegel hat in der Nacht die Meldestufe 3 überschritten

Hochwasserscheitel wird am Sonntagnachmittag erwartet, Meldestufe 4 dürfte nach aktuellen Prognosen nicht erreicht werden – Grundwasser steigt ebenfalls stark an

Der Isar-Pegel Landshut-Birket ist in der Nacht – wie erwartet – weiter gestiegen. Die Meldestufe 3, die bei einem Stand von 3,10 Metern beginnt, wurde gegen Mitternacht überschritten. Am Sonntagvormittag (9.30 Uhr) stand der Pegel bei 3,45 Metern. Laut aktuellem Trend des Hochwassernachrichtendiensts Bayern könnte der Hochwasserscheitel nach einem weiteren, allerdings nur noch leichten Ansteigen am heutigen Nachmittag folgen. Dabei dürfte die Meldestufe 4 (ab 3,80 Meter) nicht erreicht werden.

Zur Einordnung: Der historische Höchststand am Pegel Landshut-Birket liegt bei 4,03 Metern und wurde fast auf den Tag genau vor elf Jahren gemessen, und zwar während des Pfingsthochwassers am 4. Juni 2013.

Die Flutmulde ist mittlerweile angesprungen und erfüllt die ihr zugedachte Schutzfunktion. Die durch die bzw. in der Flutmulde verlaufenden Straßen, Geh- und Radwege sind damit natürlich unpassierbar und längst gesperrt. Die Stadt Landshut bittet alle Bürgerinnen und Bürger, diese Sperrungen im Interesse der eigenen Sicherheit strikt einzuhalten. Auch die Uferbereiche der Isar und der Flutmulde sowie Dämme und Deiche sind zu meiden. Die hochwasserführende, reißende Isar eignet sich derzeit natürlich auch nicht für Wassersport jeder Art. Dies sollte zwar angesichts der offensichtlichen Gefahren für Leib und Leben eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, nach entsprechenden Erfahrungen aus der Zeit des Pfingsthochwassers 2013 weisen Stadt und Einsatzkräfte aber dennoch explizit darauf hin.

Aufgrund der hohen Niederschlagsmengen und des Isar-Hochwasser ist auch der Grundwasserspiegel im gesamten Stadtgebiet stark angestiegen. Vor allem in den tiefergelegenen Stadtteilen kann dadurch eine Gefährdung entstehen. Den Bewohnern dieser Bereiche wird daher weiterhin empfohlen, insbesondere Kellerräume und Tiefgaragen zu kontrollieren. Falls bereits Grundwasser in die Räume eingedrungen ist, sollten diese aus Sicherheitsgründen nicht mehr betreten werden. Zudem weist die Feuerwehr aus gegebenem Anlass darauf hin, dass es grundsätzlich zunächst nicht sinnvoll ist, (Keller-)Räume leer zu pumpen. Vielmehr sollten der äußere Grundwasserspiegel und der Wasserspiegel in den betroffenen Räumen gleichmäßig gehalten werden, um dadurch den Auftrieb des Grundwassers unter der Kellersohle zu verhindern. Unterschiedliche Druckverhältnisse könnten Bauschäden verursachen; im ungünstigsten Fall ist sogar ein Bruch der Kellersohle nicht auszuschließen. Mit dem Abfluss der Hochwasserwelle und den in der Folge abnehmenden Grundwasserständen geht in der Regel auch das in (Keller-)Räume eingedrungene Grundwasser von selbst wieder zurück. Bei gefährdeten Heizungsanlagen, Öltanks, elektrischen Installationen (Achtung: Stromschlaggefahr!) oder sonstigen technischen Geräten ist unter Beiziehung von Fachleuten abzuwägen, ob eine Absenkung des Wasserspiegels von Vorteil ist.

Laufend aktualisierte Informationen zur Entwicklung der Hochwasserlage gibt es auch auf der Homepage des Hochwassernachrichtendiensts Bayern unter www.hnd.bayern.de

Foto: LangNet EDV

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