Klaus Hufnagel, Heinz Oliver Karbus und Peter Litvai nominiert – Jury fällt Entscheidung am Mittwoch
Alle zwei Jahre ehrt die Stadt Landshut einen Kulturschaffenden mit dem „Kulturpreis der Stadt Landshut“. So auch wieder dieses Jahr: Am kommenden Mittwoch hat nun eine zwölfköpfige Jury die Qual der Wahl, aus den drei Kandidaten Klaus Hufnagel, Heinz Oliver Karbus und Peter Litvai in geheimer Wahl einen Preisträger zu wählen.
„Die Auszeichnung wird sehr geschätzt bei Künstlern und Kreativen aus Stadt und Landkreis Landshut“, sagt Uta Spies von der Abteilung Kultur. „Immerhin erhält der Ausgezeichnete ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro, das die Stadtwerke Landshut zur Verfügung stellen. Und natürlich hoffen wir, dass Kulturpreisträger auch über ihre aktive Laufbahn hinaus im kulturellen Gedächtnis der Stadt eingeschrieben bleiben.“
Eine Vorstellung der drei Kandidaten (in alphabetischer Reihenfolge):
Klaus Hufnagel, 1949 in Landshut geboren, ist wie wohl kaum ein anderer der Keramikschule Landshut, die 2023 ihr 150-jähriges Bestehen feierte, verbunden. Nach Lehre und Meisterprüfung an der Keramikschule und einem Abschluss in Werkstofftechnik an der Fachhochschule Regensburg, unterrichtete Hufnagel über 30 Jahre an der Keramikschule. Vorgeschlagen für den Kulturpreis wird er für sein intensives ehrenamtliches Engagement für die große Sammlung der Keramikschule. Seit seinem Eintritt in den Ruhestand im Sommer 2013 verfolgt Hufnagel konsequent das Ziel, die Sammlung der Keramikschule zu sortieren, zu erfassen und angemessen zu lagern. Dies macht er mit hoher fachlicher Kompetenz und großem Stundenaufwand. Von den rund 5.000 Stücken der Keramiksammlung hat Hufnagel bisher knapp 2.600 inventarisiert, fotografiert und in eine Datenbank eingepflegt. Aufgrund seines Fachwissens wird Hufnagel darüber hinaus bis heute als Referent und Keramikexperte angefragt. Einmalig waren die Reisen, die er über 30 Jahre (bis 2017) regelmäßig zu bedeutenden Keramik-Standorten weltweit organisierte und leitete, etwa nach Usbekistan, Mexiko und in den Iran. Klaus Hufnagel wurde von der Stadtverwaltung nominiert.
Heinz Oliver Karbus ist freiberuflich als Autor, Schauspieler, Regisseur und Literaturvermittler tätig. Der gebürtige Österreicher lebt seit 20 Jahren mit seiner Familie in Landshut.
Karbus wurde 1956 in Bad Ischl geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend im Salzkammergut. Seinem Schauspielstudium in Wien schlossen sich Engagements an verschiedenen Theatern in Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Seit 1987 bis heute arbeitet er als Theaterregisseur, beispielsweise für die Staatstheater in Nürnberg und Karlsruhe sowie für Theater in Innsbruck und Coburg. Für das Landestheater Niederbayern führt er seit 2002 regelmäßig Regie, zuletzt bei „Endstation Sehnsucht“ und „Tod eines Handlungsreisenden“. Karbus überträgt außerdem erfolgreich Klassiker der Theaterliteratur, vor allem Shakespeare, in moderne Fassungen. Seine kraftvolle Stimme bietet seit 2009 bei der Lesereihe „Mitten ins Herz“ der Stadtbücherei Landshut und auch bei anderen Formaten einen Zugang zur Literatur. Regelmäßige Auftritte in Film und Fernsehen machen Karbus auch einem Publikum jenseits der Grenzen Landshuts bekannt.
Heinz Oliver Karbus wurde von der Stadtbücherei und dem Stadttheater Landshut nominiert.
Peter Litvai wurde 1957 in Ungarn geboren, wo er nach seinem Abitur eine Ausbildung zum Fotografen machte, die er 1978 mit der Gesellenprüfung abschloss. In den Jahren 1978 bis 1985 arbeitete er vor allem in den Bereichen Luft- und Industriefotografie. Nach seinem Umzug nach Deutschland (1985) widmete er sich der Werbefotografie, legte seine Meisterprüfung mit Auszeichnung als Jahrgangsbester in Oberbayern ab (1992) und arbeitet seit 2003 hauptsächlich im Bereich der Architektur-, Portrait- und Werbefotografie. 2004 ging sein lang ersehnter Traum als Theaterfotograf mit einem freiberuflichen Engagement am Landestheater Niederbayern in Erfüllung. Seit Januar 2008 ist er als Theaterfotograf und Grafiker fest im Team des Landestheaters angestellt.
Litvai arbeitet außerdem freischaffend als Fotokünstler. Bei seinen Foto-Projekten geht es ihm häufig um das Bewahren von Erinnerungen und um soziale Anliegen, die er am Beispiel von Landshuterinnen und Landshutern dokumentiert. Bekannt sind seine Fotoreihen zu alten Menschen („… und nehme mit“), zu Menschen in prekären Lebensverhältnissen („My Home Is My Castle“) oder zu türkischen Gastarbeiterinnen („Der Traum vom roten Mercedes“). Seit 2009 betreibt er zusammen mit seiner Frau in der Altstadt eine Galerie für Fotografie mit wechselnden Ausstellungen von Gastkünstlern und eigenen Werken.
Peter Litvai wurde vom Kunstverein Landshut und von der Neuen Galerie Landshut nominiert.
Die Jury setzt sich am 24. Juli aus den folgenden Sachjuroren zusammen:
Oberbürgermeister Alexander Putz, den Stadträten Helmut Radlmeier (CSU), Hans-Peter Summer (CSU), Pascal Pohl (Grüne), Robert Mader (Freie Wähler), Patricia Steinberger (SPD) und Wolfram Schubert, (AfD) sowie Stadtwerke-Leiter Jürgen Fürst und Kulturabteilungsleiter Benedikt Schramm.
Zu den Fachjuroren zählen der städtische Museumsleiter Daniel Schreiber, Veronika Keglmaier, Kulturreferentin des Bezirks Niederbayern, die ehemalige Schulleiterin, Kulturjournalistin und -bloggerin Michaela Schabel und die freiberufliche Kulturjournalistin Christa Sigg.
Weitere Informationen sowie die Vergaberichtlinien sind online unter www.landshut.de/kultur zu finden.
Foto: Bernhard Holub
Bildtext: Oliver Karbus ist daheim im Theater, in der Literatur und im Film