Zerstörter Staudamm in der Ukraine: THW-Hilfsgüter angekommen

Zerstörter Staudamm in der Ukraine: THW-Hilfsgüter angekommen
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Die ersten fünf Sattelzüge der Hilfsgüterlieferung des Technischen Hilfswerks (THW) für die ukrainische Region Cherson haben am Wochenende ihr Ziel im benachbarten Mykolajiw erreicht. Das THW stellt dem ukrainischen Katastrophenschutz DSNS insgesamt 5.000 Wasserfilter, 56 Stromerzeuger, 2.016 Decken, 995 Feldbetten und 179 Zelte im Wert von rund 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. „Nach den schweren Überflutungen müssen die betroffenen Menschen schnell in Sicherheit gebracht werden. In den Notunterkünften werden nun vor allem Trinkwasser und Strom benötigt. Das decken wir mit unserer Hilfsgüterlieferung ab. Ich bin froh, dass wir so einen Beitrag dazu leisten können, das Leid der Menschen etwas zu lindern“, sagt THW-Präsident Gerd Friedsam. 

Die aktuellen Hilfsgüterlieferungen des THW umfassen insgesamt acht Sattelzüge. Diese wurden von einer Spedition in die Ukraine gefahren; Kräfte des THW befinden sich nicht in der Ukraine und werden in der aktuellen Situation auch nicht in die Ukraine geschickt. Finanziert werden die Hilfsgüter vom Auswärtigen Amt, die Transportkosten werden von der Europäischen Union kofinanziert. Insgesamt beschaffte das THW seit Februar 2022 Hilfsgüter für die Ukraine im Wert von mehr als 100 Millionen Euro und unterstützte allein den Zivil- und Katastrophenschutz mit Hilfsgütern im Wert von 50 Millionen Euro.

Aufgrund der starken Überschwemmungen nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms am Dienstag mussten zahlreiche Menschen evakuiert werden. Wie lange es dauert, bis sie in ihre Häuser und ihre Heimatregionen zurückkehren können, ist unklar. „Wann die Menschen wieder in ihre Heimat können, hängt davon ab, wie lange das Wasser in den Ortschaften steht und wie schnell es wieder abfließt. Wenn es soweit ist, müssen dauerhafte Unterkünfte für die betroffene Bevölkerung bereitgestellt werden. Aber auch die Infrastruktur, also Stromnetz, Straßen und Brücken oder die Trinkwasserversorgung muss wiederhergestellt werden“, bewertet THW-Präsident Gerd Friedsam die Lage. „Insgesamt gehe ich davon aus, dass der Wiederaufbau lange Zeit in Anspruch nehmen wird, auch in Kombination mit den vorhandenen Kriegsschäden. Neben der Infrastruktur müssen auch die Gebäude wieder nutzbar gemacht werden – das kann bedeuten, dass sie teilweise komplett auf Rohbauzustand zurückgesetzt und getrocknet werden müssen, bevor sie saniert werden können“, prognostiziert Friedsam.

Bild: Technisches Hilfswerk (THW)

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