Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich tauscht sich mit Südböhmens Kreishauptmann Dr. Martin Kuba aus
Die Beziehungen zwischen Niederbayern und Südböhmen intensivieren – das war das Ziel eines Besuchs von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Regierungspräsident Rainer Haselbeck in Budweis. Sie trafen dort Südböhmens Kreishauptmann Dr. Martin Kuba und konnten mit ihm sowie seinem Stellvertreter Pavel Hroch eine Fülle von Themen besprechen: Von der Energiekrise über die Verbesserung der Infrastruktur bis zu Wirtschaftsthemen. Dabei wurde eine Idee geboren: Läuft alles nach Plan, so könnten Niederbayern und Südböhmen zusammen einen Wettbewerb für Start-Up-Unternehmen starten. Neugründungen können sich dann diesseits und jenseits der Grenze nicht nur messen, sondern auch gegenseitig kennenlernen und sich öffentlich in Szene setzen.
Kuba hat selbst vor fünf Jahren ein Start-Up gegründet und deshalb sind ihm junge Unternehmen ein besonderes Anliegen. Heinrich unterstützt sein Anliegen, für Gründer einen Wettbewerb ins Leben zu rufen, ebenso wie Regierungspräsident Rainer Haselbeck. Da sowohl Heinrich als auch Haselbeck Vorsitzende des Niederbayern-Forums sind, regten beide an, dass geprüft werden könne, ob der niederbayerische Regionalmarketingverein hier tätig werden und in Niederbayern die Federführung übernehmen könnte. Eine weitere Abstimmung soll erfolgen.
Mit Freude nimmt die niederbayerische Delegation die Botschaft mit nach Hause, dass Südböhmens Infrastruktur auch in Richtung der bayerischen Seite der Grenze verbessern möchte. Dies betrifft einerseits den Ausbau der Verkehrsanbindung Südböhmens an Niederbayern, wie es Kuba darstellt, als auch den Flughafen Budweis. Dieser soll nach Jahren der Verzögerung nun Fahrt aufnehmen. Der Kreishauptmann sagte, dass im August die ersten Ferienflieger Richtung Türkei und Griechenland starten sollen. Auch Industrie- und Lagerflächen biete der Flughafen Südböhmens.
Die gleichen Probleme wie Deutschland hat Tschechien in Punkto Energie. Anders als in Bayern, wo der Anteil der erneuerbaren Energien immer weiter ausgebaut wird, will man im Nachbarland umso mehr auf das Thema Atomkraft setzen. Kuba warb um Verständnis, dass man die Kernkraft ausbauen wolle und bezeichnete sie als „umweltfreundlich“. Tschechien müsse sich von russischem Gas und Öl unabhängig machen. Er bat um Respekt und Toleranz und bot dafür „alle Informationen, die Sie dazu benötigen.“ Diese Transparenz forderten Bezirkstagspräsident Heinrich und Regierungspräsident Haselbeck auch ein. Die Ausbaupläne der Atomkraft entlang der Grenze beunruhige in Deutschland die Menschen mehr als die in Tschechien. „Die Bürger müssen informiert sein und die Sicherheit muss gewährleistet sein“, so die nachdrückliche Forderung der Niederbayern. Haselbeck wies darauf hin, dass in Niederbayern in Summe fast so viel Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wird wie hier verbraucht wird.
Den Informationsbesuch in Tschechien, wertete Heinrich als einen „Anfang für kommende grenzüberschreitende Projekte“. Auch Generalkonsulin Dr. Ivana Červenková unterstrich die Bedeutung von guten Beziehungen zwischen Bayern und Tschechien und freute sich über das konstruktive Gespräch.
Im Bild: Tauschten sich aus: Von links Regierungspräsident Rainer Haselbeck, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Generalkonsulin Dr. Ivana Červenková, Kreishauptmann Dr. Martin Kuba und sein Stellvertreter Pavel Hroch.
Foto: Bezirk Niederbayern